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Invethos zu Besuch bei F&P Robotics

Die Entwicklung in der Robotik verläuft fulminant und löst Vorbehalte aus. Vernichten Roboter Arbeitsplätze und bedrohen letztlich die Menschheit? Oder können sie den Menschen effektiv entlasten und Lebensumstände verbessern? Wie ist Robotik aus ethischer Sicht zu beurteilen? Diese Fragen thematisierten wir an einem Anlass bei der Glattbrugger Firma F&P Robotics, welche auf kollaborative Roboter spezialisiert ist. F&P hat einen Roboter entwickelt, welche im Gesundheitswesen und in der Alterspflege zum Einsatz kommt. Auf dem Podium im Anschluss an die Besichtigung war unter anderen Prof. Dr. Sabina Misoch zu Gast, welche an der Fachhochschule Bern zu Robotik und Alter forscht. Wir haben ihr im Anschluss einige Fragen gestellt:

Die Entwicklung in der Robotik verläuft fulminant und löst Vorbehalte aus. Vernichten Roboter Arbeitsplätze und bedrohen letztlich die Menschheit? Oder können sie den Menschen effektiv entlasten und Lebensumstände verbessern? Wie ist Robotik aus ethischer Sicht zu beurteilen? Diese Fragen thematisierten wir an einem Anlass bei der Glattbrugger Firma F&P Robotics, welche auf kollaborative Roboter spezialisiert ist. F&P hat einen Roboter entwickelt, welche im Gesundheitswesen und in der Alterspflege zum Einsatz kommt. Auf dem Podium im Anschluss an die Besichtigung war unter anderen Prof. Dr. Sabina Misoch zu Gast, welche an der Fachhochschule Bern zu Robotik und Alter forscht. Wir haben ihr im Anschluss einige Fragen gestellt:

 

Frau Misoch, löst der Pflegeroboter bald das Personal im Altersheim ab?

Ja und nein. Es gibt Tätigkeiten, die zukünftig zunehmend durch Robotik unterstützt oder ersetzt werden. Dies ist eine willkommene Entwicklung vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels. Und die Zielgruppen ältere Menschen – sind nach unserer Erfahrung prinzipiell offen für den Einsatz von Robotik.

Wo macht der Einsatz von Robotik in der Alterspflege Sinn? Was sind die besten Anwendungen?

Einsatzbereiche, die bereits jetzt durch Roboter unterstützt werden, sind z.B. Reinigung, Bring- und Holdienste (Bettwäsche zur Wäscherei, Essen), im Service (Wasser bringen für Senior*innen) oder im Bereich der Unterhaltung, Aktivierung oder Begleitung (der Roboter begleitet Senior*innen zum Zimmer).

Die Frage danach, was die besten Anwendungen sind bzw. was Sinn macht, sollte auch immer eine Frage danach sein, in welchen Bereichen die Senior*innen, die Pflege und wir als Gesellschaft robotische Unterstützung wünschen und in welchen Bereichen wir diese nicht als wünschenswert erachten. Hier braucht es eine öffentliche Diskussion, damit die Entwicklung sich am gesellschaftlich Erwünschten und nicht unbedingt am technisch Möglichen orientiert.

Finden Sie es ethisch vertretbar, wenn demente Menschen mit Roboter-Kuscheltieren spielen?

Ja, auf jeden Fall, wenn der Mensch mit Demenz Freude an der Interaktion mit z.B. Paro (Roboter in Gestalt eines Robbenbabys für Menschen mit Demenz) zeigt und diese Interaktion positive Effekte hat (Freude, Depressionsreduktion, Medikamentenreduktion, weniger Agitation usw.) - dann ist das m.E. durchaus positiv zu beurteilen und ethisch vertretbar.

Wo und wie kommt der Pflegeroboter Lio der Firma F&P Robotics zum Einsatz?

Wir haben in einem bereits abgeschlossenen Forschungsprojekt Lio für verschiedene Einsatzbereiche in einem Alters- und Pflegeheim getestet. Hier ging es um Service für die Bewohnenden, Unterhaltung, Begleitung und Entlastung der Pflege.

Wie beurteilen ältere Menschen den Einsatz von Pflegerobotern? Und inwiefern gibt es da Unterschiede zwischen den Kulturen/Ländern?

Insgesamt sind ältere Menschen dem Einsatz von Robotern gegenüber recht offen, wenn für sie ein klarer Nutzen erkennbar ist. So zeigte sich in Studien, dass z.B. eine roboterunterstützte Aktivierung und Unterhaltung sehr positiv ankommt. In unseren Studien zeigte sich auch, dass nicht nur die Funktionalitäten relevant sind, sondern dass dem Aussehen des Roboters bei der Akzeptanz eine zentrale Rolle zukommt. Insgesamt haben Roboter bei uns in der Schweiz grosses Potential, auch wenn es im Vergleich zu anderen Ländern andere Akzeptanzmuster gibt: werden z.B. in Japan viele Robotik-Systeme dezidiert für die Kommunikation entwickelt (und damit auch zur Reduktion von Einsamkeit), so sind bei uns bislang Kommunikationsroboter (noch) nicht so beliebt. Aber hier bleibt abzuwarten, was die Zukunft bringt und wie die Offenheit und Akzeptanz von Robotern für verschiedene Einsatzbereiche sich im Zuge der neuen Senior*innengeneration (Stichwort Babyboomer) ändern wird.

 

Lukas Stücklin

Bildquelle:  Titelbild: Mit freundlicher Genehmigung durch F&P Robotics zur Verfügung gestellt.

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