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Bei der direkten Amortisation tilgt man die Schuld, also die zweite Hypothek in regelmässigen Tranchen. Dadurch sinkt die Schuldsumme regelmässig und die zu zahlenden Schuldzinsen nehmen ebenfalls ab. Den zu amortisierenden Teil deckt man mit einer variablen Hypothek mit möglicherweise schwankenden Zinsen, da während der Laufzeit einer Festhypothek Rückzahlungen nicht möglich sind.

Für manche ist dies eine gute Lösung, da es sie beruhigt, wenn die Schulden kontinuierlich abnehmen. Dadurch sinken aber auch die Schuldzinsen stetig, der vom steuerbaren Einkommen absetzbare Betrag wird weniger und die Steuerbelastung steigt jährlich.

Die Alternative ist eine indirekte Amortisation: Hierbei wird der zu amortisierende Teil auf ein Konto oder Depot der Säule 3a eingezahlt. Die jährlichen Zahlungen an die dritte Säule werden der Gläubigerbank verpfändet, aber nicht direkt als Schuld getilgt. Die Schuld bleibt bis zur Rückzahlung (meistens zum Zeitpunkt der Pensionierung) gleich hoch, die Schuldzinsen ebenfalls und im Moment der Rückzahlung wird mit der Auszahlung der Säule 3a die zweite Hypothek getilgt.

Dies hat steuerliche Vorteile:  
Sowohl die Hypothekarzinsen als auch die Beiträge an die Säule 3a können vom steuerbaren Einkommen abgezogen werden, so dass man steuerlich doppelt profitiert.

Das Kapital der Säule 3a sowie die Erträge aus dem Vorsorgekapital sind steuerfrei und das Kapital wird bei Bezug zu einem günstigen Sondersatz versteuert. Die Hypothekarschuld hingegen wird vom steuerbaren Vermögen abgezogen, wodurch potenzielle Vermögenssteuern in dieser Zeit auch niedrig bleiben oder wegfallen.

Möchte man grössere Beträge amortisieren ist dies indirekt über einen Einkauf in die Pensionskasse möglich, wenn dort Einkaufspotential besteht. Diese Einkaufsumme wird dann zum Zeitpunkt der Pensionierung als Kapital bezogen und zur Rückzahlung verwendet.

Eine indirekte Amortisation ist nur bei selbst bewohntem Wohneigentum möglich. Die jährlichen Einlagen unterliegen der jeweiligen Maximaleinlage für die Säule 3a, seit Beginn dieses Jahres sind dies CHF 7'056 für Beschäftigte mit einem Pensionskassenanschluss und CHF 35'280 für Selbständige ohne Pensionskasse (maximal 20% des Nettoeinkommens).

Unten sehen Sie einen Vergleich von direkter zu indirekter Amortisation mit folgenden Annahmen:

Zu amortisierende Hypothek CHF 100'000, steuerbares Einkommen CHF 135'000, verheiratet, Grenzsteuersatz 34,8%, Zins der Hypothek 1,5%, Zins auf 3. Säule 0,5%, Rückzahlung in 15 Jahren.

Der Gesamtvorteil von CHF 28’149 der indirekten Amortisation gegenüber der direkten Amortisation berücksichtigt die höheren Schuldzinsen und die Kapitalauszahlungssteuern.

Die Steuerersparnis von CHF 42'630 bei der indirekten Amortisation setzt sich zusammen aus:

  • Steuerersparnis durch Schuldzinsen CHF 7’830
  • Steuerersparnis durch Beiträge Säule 3a von CHF 34’800

Demgegenüber steht eine Steuerersparnis aus Schuldzinsen bei der direkten Amortisation von CHF 4’176.

Sollten Sie Fragen zum Thema haben, so wenden Sie sich gerne an

Stephanie Cuche

Lic.rer.pol, Finanzplanerin mit eidg. FA

 

Bildquelle: www.unsplash.com mit Montage durch Beatrice Baumann-Fahrni

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